Das muss auch mal erlaubt sein: Musik empfehlen, die schon seit Jahren auf dem Markt ist. Schließlich sind Kettcars Alben aus den Jahren 2002 und 2005 einfach gut. Leider ist die sympathische Band aus Hamburg weiten Teilen der Bevölkerung nicht bekannt und muss deswegen wohl in die Kategorie Independent einsortiert werden. Er will nicht den Musikkenner raushängen lassen, der er ohnehin nicht ist, aber man wird sagen können, dass die fünf Herren erfrischend gute Musik machen. Das Spektrum reicht von einfühlsam bis rockig (liest sich abgedroschen, ist aber so). Meistens, wenn nicht immer, sind Gitarren involviert, und die deutschen Texte auch ganz unterhaltsam – aber nicht plump, keine Sorge. Es ist schwierig, Musik in Worte zu fassen. Besser, der geneigte Leser hört einfach mal rein, beispielsweise auf der Bandhomepage, wo einige Stücke als Mp3 bereitstehen oder – wie die Hamburg-Hymne »Landungsbrücken raus« – als Video betrachtet werden können.
Zwei Kettcar-Alben sind bisher erschienen: Das Debüt »Du und wieviel von Deinen Freunden« sowie dessen Nachfolger »Von Spatzen und Tauben, Dächern und Händen«. Eine Entscheidung zugunsten eines der Alben fällt ihm schwer, sie sind beide toll. Am besten beide kaufen. Man kriegt die Scheiben für je 13 € beim Label (1 2) oder etwas teurer bei Amazon.de (1 2). Im iTunes Store sind die Titel ebenfalls erhältlich.
Kurzentschlossene, die auf den Geschmack gekommen sind, können Kettcar und einige andere tolle Bands morgen, übermorgen und Sonntag auch live erleben: Auf dem Fest van Cleef geben sich Kettcar, Hansen Band, Maritime, Kilians, Kante und Bernd Begemann für gut 28 € die Ehre. Am Freitag in Potsdam, am Samstag in Bremen und am Sonntag in Karlsruhe.